Betriebliches Gesundheitsmanagement: Mit Unterstützung des Unternehmens durch persönliche Krisen

Führungsstil ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit des Mitarbeiters

Eine aktuelle Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt die Auswirkungen von privaten Krisen auf Gesundheit von Beschäftigten. Schwerwiegende Krankheiten, der Verlust von Freunden oder Angehörigen oder andere soziale Probleme – eine solche Situation beeinflusst Gesundheit und Leistungsfähigkeit erheblich. Laut Daten der Studie, in der 2.000 Beschäftigte repräsentativ befragt wurden, geht jeder zweite Betroffene krank oder nicht voll leistungsfähig zur Arbeit, was unter Umständen schwerwiegende Folgen haben kann.

Die Art der kritischen Lebensumstände ist je nach Alter des Beschäftigten unterschiedlich. So haben jüngere Arbeitnehmer häufiger mit privaten Konflikten und sozialen oder finanziellen Problemen zu kämpfen während bei älteren Beschäftigten die Krankheit oder der Tod von Angehörigen von größerer Bedeutung sind. In der AOK-Studie berichteten 65 Prozent der 50- bis 65-Jährigen über kritische Umstände, die zu einer Leistungsbeeinträchtigung geführt haben.

Psychische Erkrankungen von besonderer Bedeutung 

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Lebenskrisen sind individuell unterschiedlich. Auffällig ist jedoch der hohe Anteil an Betroffenen mit psychischen Problemen (79 Prozent). In Verbindung mit einer signifikant längeren Arbeitsunfähigkeitsdauer pro Fall von etwa 26 Tagen ist dieser Aspekt gleichzeitig Herausforderung und Chance für das Betriebliche Gesundheitsmanagement im Unternehmen. In Verbindung mit einem Wertschöpfungsausfall von 197 € je Arbeitsunfähigkeitstag sollten auch die wirtschaftlichen Folgen psychischer Krankheiten für das Unternehmen nicht unterschätzt werden. Über körperliche Beschwerden klagten 58,7 Prozent der betroffenen Arbeitnehmer.

Ein zentraler Faktor für die Bewältigung einer Krisensituation ist die Führungskraft. Wird der Vorgesetzte – und dessen Führungsstil – von seinen Mitarbeitern als positiv beurteilt, wird er im Vergleich zu weniger positiv bewerteten Führungskräften fünfmal häufiger als Hilfeleistender gesehen. Auch wird in einer solchen positiven Konstellation öfter Hilfe durch andere Kollegen erfahren was zeigt, dass das durch den Führungsstil entstandene Arbeitsklima sowohl in der direkten Führungsbeziehung als auch indirekt von großer Bedeutung ist.

Doppelte Bedeutung der Führungskraft für das gesunde Unternehmen

Auch andere wissenschaftliche Arbeiten belegen, dass die Führungskraft ein maßgeblicher Faktor für das Betriebliche Gesundheitsmanagement im Unternehmen ist. So gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen Führungsstil und Krankenstand. Darüber hinaus senkt ein von Mitarbeitern als gut befundener Führungsstil die subjektiv empfundenen Belastungen. Die Führungskraft kann somit als idealer Ansatzpunkt eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements gesehen werden.

Um einen größtmöglichen Mehrwert für Mitarbeiter und Unternehmen zu generieren lässt sich die arbeitsmedizinische Grundbetreuung als Basisbaustein, um individuell abgestimmte Maßnahmen zu einem professionellen Gesundheitsmanagement erweitern. Evidenzbasierte Gesundheits-Check-Ups, spezielle Führungskräftecoachings zum Thema „Gesund Führen“ oder die Analyse einer psychischen Gefährdungsbeurteilung steigern Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Commitment der Beschäftigten und sind deshalb als lohnenswerte Investition zu betrachten. Ausreichend Ansatzpunkte sind vorhanden.

2018-08-13T16:46:09+02:0022.01.2018|Allgemein|

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