Gefährdung durch den Eichenprozessionsspinner

Gefahr durch Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Insekt, welches sich aufgrund der Klimaveränderungen immer stärker in Deutschland ausbreitet. Er findet sich in allen Eichenarten, insbesondere in Einzelbäumen. Bereits im Herbst bilden sich aus den abgelegten Eiern die ersten kleinen Eiräupchen und schlüpfen im April bis Mai.

Schon kurz nach dem Schlüpfen schließen sie sich dann zu den typischen bis zu 10 Meter langen „Prozessionen“ zusammen. Die Raupen sind von Anfang an stark behaart und entwickeln mit fortschreitendem Alter bis zu 700.000 mit Widerhaken versehene Brennhaare mit dem Toxin Thaumetopoein.

Gefahr für den Menschen

Für den Menschen gefährlich sind die Larven sobald sie Brennhaare entwickelt haben, sprich ab ca. Mai/Juni. Diese Brennhaare sind sehr fein und dringen leicht in die Haut bzw. Schleimhaut ein, wo sie sich durch Widerhaken fest verankern. Eine Gefährdung besteht daher insbesondere bei direktem Kontakt mit den Raupen.  Zusätzlich kann das Toxin eine allergische Reaktion, Quaddeln und Entzündungen verursachen. Die Brennhaare bleiben aber auch z.B. an der Kleidung haften, die bei Berührung dann immer wieder neue toxische Reaktionen auslösen können. Die Hautreaktionen bleiben (unbehandelt) über 1-2 Wochen bestehen. Meist sind die Hautbereiche betroffen, die nicht bedeckt waren. Gegen Haut- und Schleimhauterscheinungen können Kortisonpräparate und Antihistaminika (z.B. Fenistil) eingesetzt werden. Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut durch Einatmen der Haare können zu Bronchitis bis sogar zum Asthma bronchiale führen. Begleitend können Allgemeinsymptome wie Schwindel, Fieber und Müdigkeit auftreten.

Tipps für den Schutz

Generelle Vorsichtsmaßnahmen:

  • Defensives Verhalten: befallene Areale meiden und Raupen/Gespinste nicht berühren
  • Holzernte- und Pflegemaßnahmen nur mit Körpervollschutz und Atemschutz durchführen
  • Bekämpfung nur von Fachleuten durchführen lassen

 Schon bei Verdacht eines Gifthaarkontaktes können folgende Maßnahmen helfen:

  • Kleidung umgehend (!) im Freien wechseln, Schuhe nass reinigen
  • Kleidung bei mindestens 60°C waschen
  • Sichtbare Raupenhaare mit einem Klebestreifen entfernen
  • Gründliche Dusche mit Haarreinigung und Augenspülung mit Wasser
  • Betroffene Gegenstände, wie z.B. das Auto waschen und saugen
  • Bei Hautreaktionen den Hausarzt aufsuchen, bei Atemnot Rettungsdienst alarmieren
Sie haben Fragen? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail! Wir beraten Sie gerne.

Quelle: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald; LWF Merkblatt 15 2018; www.eichenprozessionsspinner.org

2020-06-02T14:07:46+02:0002.06.2020|Allgemein, News|
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