Coronavirus in Deutschland

Das Coronavirus breitet sich weiter ausBei Coronaviren handelt es sich generell um typische Erreger oberer Atemwegserkrankungen, die erstmals Mitte der 60er identifiziert wurden. Die verschiedenen Coronavirus-Arten treten sehr häufig bei Tieren auf, so dass immer wieder mit neuartigen Infektionen dieser Art gerechnet werden muss. Bei dem aktuellen Ausbruch wird davon ausgegangen, dass der Vorläufer von dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) von Wildtieren stammt und dass sich der erste Patient Anfang Dezember auf einem Markt in Wuhan, China angesteckt hat.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte die weltweite Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Mitte März zu einer Pandemie (internationale, Grenzen überschreitende Seuche). Das deutsche Robert-Koch-Institut schätzt die Lage für die Gefährdung der Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland mittlerweile als hoch ein. Diese Gefährdung variiert jedoch von Region zu Region.

Begründet wird die aktuelle Risikoeinschätzung mit der großen Dynamik der Pandemie, dem starken Anstieg der Fallzahlen sowie den Alarmsignalen aus öffentlichen Gesundheitsdiensten und von Kliniken. Zusätzlich ist es aktuell nicht mehr möglich jede Infektionskette nachzuvollziehen.

Als Konsequenz auf die weitere Ausbreitung des Coronavirus, gilt seit dem 23.03.2020 ein Kontaktverbot. Zusammenkünfte und Ansammlungen in der Öffentlichkeit von mehr als zwei Personen sind seitdem untersagt. Ausnahmen gelten für Zusammenkünfte von Verwandten in gerader Linie, Ehegatten, Lebenspartnerinnen und Lebenspartner sowie in häuslicher Gemeinschaft lebende Personen, die Begleitung minderjähriger und unterstützungsbedürftiger Personen, zwingend notwendige Zusammenkünfte aus geschäftlichen, beruflichen und dienstlichen sowie aus prüfungs- und betreuungsrelevanten Gründen. Weitere Informationen zu den Auswirkungen des Kontaktverbots finden Sie in unserem FAQ.

Wie ansteckend ist das Coronavirus?

Das neuartige Coronavirus ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Auch sind Erkrankte nach bisherigen Erkenntnissen wohl ansteckend, ohne dass erste Symptome bereits aufgetreten sind. Symptome sind Fieber, Husten, Atemnot Gliederschmerzen und Erschöpfung. Es wurden jedoch auch Fälle bekannt, in denen Erkrankungen durch Kontakt zu Menschen ohne spezifische Krankheitszeichen übertragen wurden. Die derzeit angenommene Inkubationszeit beträgt 14 Tage.

Das Corona-Virus (SARS-CoV-2) ist hochansteckend. Mit einer weiteren Ausbreitung in Europa und der Welt ist zu rechnen.

Der Verlauf der Krankheit scheint jedoch im Verhältnis zu einer Grippe-Infektion relativ mild zu sein, insbesondere bei Personen ohne Vorerkrankungen. Bei einem Teil der Fälle sind die Krankheitsverläufe schwer und führen zu Atemproblemen und Lungenentzündungen, auch tödliche Krankheitsverläufe kommen vor.

Hier können Sie sich unseren aktuellen Infoflyer zum Thema Coronavirus herunterladen.

Wie kann ich mich schützen?

Wie auch bei der Prävention hinsichtlich anderer ansteckender Krankheiten ist regelmäßige und gründliche Desinfektion wichtig. Eine gute Hand-Hygiene und Husten- und Niesetikette verringern das grundsätzliche Risiko einer Erkrankung. Zudem sollten alle Räume regelmäßig gelüftet werden.

Den Vorschriften des erlassenen Kontaktverbots sollte unbedingt Folge geleistet werden, um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Falls Kontakt zu anderen Personen zwingend nötig ist (bspw. im Supermarkt), muss unbedingt ein Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern gehalten werden.

Besteht die Gefahr, sich über importierte Produkte zu infizieren?

Die Übertragung von SARS-CoV-2 erfolgt primär über Sekrete des Respirationstraktes/der Atemwege. Gelangen diese Flüssigkeiten, über welchen Weg auch immer, an die Hände oder das Gesicht ist eine Infektion nicht auszuschließen. Regelmäßige und gründliche Handdesinfektion ist deshalb von zentraler Bedeutung (siehe: Wie kann ich mich schützen?).

Eine Übertragung über unbelebte Oberflächen, wie bspw. Kunststoffe, Pappe, Postsendungen o.Ä., ist bisher nicht dokumentiert. Sofern die Produkte nicht aus dem direkten Umfeld einer infizierten Person stammen, ist eine Infektion an SARS-CoV-2 als unwahrscheinlich zu betrachten.

Kann SARS-CoV-2 auf Flächen überleben?

Gesicherte Erkenntnisse zum SARS-CoV-2-Virus liegen noch nicht vor. Generell wird angenommen, dass sich die Viren bei Raumtemperatur maximal mehrere Tage auf Oberflächen halten können und dabei infektiös bleiben können. Im Durchschnitt leben die Viren etwa vier – fünf Tage.

Bisher ist allerdings in Deutschland kein Fall dokumentiert, in dem eine Infektion über eine unbelebte Fläche stattgefunden hat.

Wie sollte desinfiziert werden?

Desinfektionsmittel mit Ethanol, Wasserstoffperoxid oder Natriumhypochlorid gelten als gut wirksam und reduzieren die Anzahl der infektiösen Viren. Die Präparate sollten generell eine Wirksamkeit mindestens gegenüber behüllten Viren (Kennzeichnung: „begrenzt viruzid“) aufweisen.

Hier können Sie sich unsere Anleitung zur korrekten Desinfektion der Hände herunterladen.

Wann sollte ich mich auf den Virus testen?

Da es für Laien unmöglich ist, die durch den Virus ausgelöste Krankheit Covid-19 von der regulären Grippe oder einem grippalen Infekt zu unterscheiden, sollte bei jeglichen Symptomen, die bei einer Erkältung, Grippe oder Covid-19 auftreten ein Hausarzt kontaktiert werden. Vor einem persönlichen Besuch in einer Praxis sollte unbedingt telefonisch Kontakt aufgenommen werden.

Reisende aus den definierten internationalen Risikogebieten oder Personen mit persönlichem Kontakt zu einer infizierten Person, sollten einen Arzt aufsuchen und Kontakt mit dem zuständigen Gesundheitsamt aufnehmen. Zurzeit werden von den zuständigen Gesundheitsämtern jedoch meistens nur Personen getestet, die Symptome aufweisen.

Die Gesundheitsämter der Kreise/Städte bieten im Regelfall eine Hotline zur Beratung bei Corona-Verdacht an. Die dortigen Experten entscheiden über das weitere Vorgehen.

Das Charité-Universitätsklinikum hat einen diagnostischen Schnelltest entwickelt, um eine Infektion festzustellen. Hierzu wird in begründeten Fällen ein Abstrich von Nasen- und Rachenschleimhaut entnommen. Gegebenenfalls kommen weitere Testungen, wie Blutuntersuchungen oder eine Untersuchung der Rachenspülflüssigkeit, hinzu.

Unter der Adresse www.praevent-gmbh.de/faq-coronavirus finden sie ein FAQ.

Aktuelle Informationen und Risikoeinschätzungen finden Sie auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (www.rki.de/covid-19).

Sie haben Fragen? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail! Wir beraten Sie gerne.

2020-04-15T14:06:35+02:0015.04.2020|Allgemein, Coronavirus, News|

Über den Autor:

Fachärztin für Innere Medizin, Infektiologie, Notfallmedizin, Reisemedizin (CRM) und in Weiterbildung zur Betriebsmedizinerin
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